Traditionell wird zum Gildefest ein hölzerner Papagoyenvogel gebaut und bemalt.
Durch den Abschuss der einzelnen Teile des Vogels wird nach einem bestimmten System die neue Majestät ermittelt.
Der Papagoyenvogel wird aus frisch eingeschlagener Erle gefertigt. Alle runden Bauteile wie zB der Rumpf, die Klauen, Krone und Zepter werden von einem Drechsler hergestellt.
Sämtliche Bauteile werden, nach Fertigstellung durch den spezialisierten Drechsler, von einem Tischler zugesägt, gebohrt, eingezapft, zusammengefügt und verleimt. Hierfür gibt es Schablonen, die die Positionen der einzelnen Teile zueinander vorgeben. Der 1,65 Meter hohe Vogel besitzt eine Spannweite von ca 1,63 Metern bei einem Gewicht von ca 35 kg. Die letztendlich 15 Abschussteile (siehe Vogelschießen) bestehen aus 71 Einzelteilen (inkl Befestigungsmittel und Metallteile).
Im Anschluss an das Bauen des Vogels wird das nackte Holz von einem Maler kunstvoll bemalt. Auch hier gibt es einige traditionelle Vorgaben, die die farbliche Gestaltung regeln.
Da all diese Arbeiten in Handarbeit geschehen, ist natürlich jeder Vogel ein Unikat und sieht in Form und Farbe jedes Jahr etwas anders aus.
Die Arbeiten an dem Papagoyenvogel werden seit vielen Jahren ehrenamtlich von Gildebrüdern ausgeführt. Sowohl der Tischler, als auch der Maler benötigen jeweils ca 20 Arbeitsstunden um den Gildevogel für seinen Abschuss zu „präparieren“.
Kelvin Stapelfeldt (Schützenmeister)